Grünkohl: Ein unschlagbares Gemüse

 

 

Grünkohl ist ein unglaublich gesundes und hochbasisches Gemüse. Er liefert viel Calcium, Eisen, Vitamin K und Vitamin C plus eine Menge antioxidativ wirksamer Pflanzenstoffe. Sein hochwertiges Protein sorgt ferner dafür, dass er immer wieder als Alternative zu tierischem Eiweiss empfohlen wird. Medizinische Studien zeigen ausserdem, was die Menschen in der Antike längst wussten: Grünkohl ist ein heilendes Lebensmittel! Wie lecker der Grünkohl zubereitet werden kann, beweisen unsere köstlichen Grünkohl-Rezepte.

 

Grünkohl – Die basische Eisen- und Proteinquelle

Der Grünkohl ist ein Gemüse der Superlative. Er gehört zu den basischsten Lebensmitteln und dazu noch zu den gesündesten Wintergemüsen. Grund dafür ist seine Nährstoffdichte gepaart mit hohen Vitalstoffgehalten. So liefert der Grünkohl für ein Gemüse enorm viel Protein, nämlich etwa 4 Gramm pro 100 Gramm. Gleichzeitig ist er eine hervorragende Calciumquelle (200 mg/100 g), und auch sein Eisengehalt kann sich mit 2 mg pro 100 Gramm sehr gut sehen lassen.

Traditionsgetreu wird der Grünkohl deftig mit Butterschmalz und Speck zubereitet und anschliessend mit Würstchen, Kassler oder ähnlichem serviert wird. Dazu wird der Grünkohl häufig bis zu 1,5 Stunden lang gegart, was seinen wertvollen Inhaltsstoffen natürlich nicht so gut bekommt.

In der Neuzeit findet sich der Grünkohl daher immer häufiger in Rohkostgerichten wieder, wie beispielsweise in den beliebten grünen Smoothies. Auch kommt er als Salat oder sanft gedünstetes Gemüse auf den Tisch.

Für zwischendurch gibt’s krosse Grünkohl-Chips in Rohkost-Qualität. Denn nur so kann das Superfood Grünkohl uns all das schenken, was in ihm steckt. Vor allem seine sekundären Pflanzenstoffe und Antioxidantien gelten als natürliche Schutzschilde gegen diverse Krankheiten und sind dabei äusserst hitzeempfindlich.

 

Der Grünkohl in der Geschichte

So wie alle anderen Kohlvarietäten ist auch der Grünkohl ein Kreuzblütengewächs, das vom Wildkohl abstammt. Quellen zufolge wurde der sogenannte grüne Krauskohl, der Vorläufer des heutigen Grünkohls, im Mittelmeerraum bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. angebaut und in erster Linie als Heilpflanze genutzt. Im alten Ägypten wurde das Kohlgemüse gar bei 83 Krankheiten angewandt.

Die alten Griechen nutzten den Grünkohl natürlich ebenfalls, so z. B. um die körperlichen Folgen von übermässigem Alkoholgenuss zu lindern. Der Arzt Hippokrates empfahl hingegen eine Brühe aus Grünkohlblättern gegen Magenbeschwerden, Durchfall, Husten und Heiserkeit.

Und der römische Staatsmann Cato der Ältere notierte in seinem Buch über Heilpflanzen, dass ein einziges zerstossenes Kohlblatt dabei helfen könne, den Brustkrebs zu besiegen. Im antiken Rom wurde der sogenannte "Sabellinische Kohl" derart geschätzt, dass er den Grünkohlbauern zu wahrem Wohlstand verhelfen konnte.

In Deutschland hatte der Grünkohl Kräuterbüchern zufolge spätestens im 16. Jahrhundert seinen fixen Platz auf der Speisekarte und zählte schon damals vielerorts zu den beliebtesten Gemüsesorten. Ob Krauskohl, Blätterkohl, Federkohl, Winterkohl oder Friesische Palme: Es gibt kaum ein anderes Gemüse, dem im Laufe der Geschichte derart viele regionaltypische Namen verliehen wurden wie dem Grünkohl.

 

Grünkohl – Das Superfood der Kohlgemüse

Die Bezeichnung Superfood kommt heute immer öfter zum Einsatz, wenn es sich um alles andere, nur nicht um ein Superfood handelt. Der Grünkohl jedoch ist tatsächlich ein echtes Superfood.

Zwar gibt es keine offizielle Definition für den Begriff Superfood, generell bezeichnet er jedoch natürliche, also möglichst unverarbeitete Lebensmittel, die besonders nährstoffreich sind (das kann auch nur ein Nähr- oder Vitalstoff sein, der in besonders grossen Mengen enthalten ist) und sich überdurchschnittlich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Grünkohl ist ein solches Lebensmittel, denn sein Nährstoffprofil übertrifft das vieler anderer Gemüsearten und sogar das der meisten anderen Kohlarten. So enthält Grünkohl beispielsweise dreimal so viel Protein und viermal so viel Eisen wie Weisskohl.

 

Grünkohl – Die Nährstoffe

Frischer Grünkohl besteht zu rund 85 Prozent aus Wasser und ist sehr kalorienarm – in 100 Gramm stecken lediglich 87 kcal und ausserdem

  • 4,3 g Eiweiss
  • 1 g Fett
  • 2,5 g Kohlenhydrate
  • 4,2 g Ballaststoffe
     

Grünkohl liefert hochwertiges Protein

Das Aminosäureprofil des Grünkohls ist äusserst hochwertig und mit jenem von Fleisch & Co vergleichbar. Lediglich die Werte der schwefelhaltigen Aminosäuren Methionin und Cystein sind etwas niedrig, was jedoch kein Problem darstellt, da diese in vielen anderen Lebensmitteln bis zum Abwinken enthalten sind, beispielsweise in Getreideprodukten aller Art.

Dafür ist der Gehalt an Tryptophan im Verhältnis sehr hoch. Diese Aminosäure wird zur Serotoninherstellung im Gehirn benötigt und sorgt dort für allerbeste Laune und seelische Ausgeglichenheit.

 

Grünkohl – Das Gemüse mit Omega-3-Fettsäuren

Untypisch ist, dass Gemüse relevante Fettmengen enthält. Auch der Grünkohl tut dies nicht. Mit nur 1 Gramm gilt er selbstverständlich als fettarm. Dieses eine Gramm enthält jedoch 130 mg Alpha-Linolensäure (ALA), die pflanzliche Omega-3-Fettsäure mit zahlreichen positiven gesundheitlichen Auswirkungen. Wie wir hier erklärt hatten (Omega-3-Fettsäuren-Bedarf decken), liegt der Mindestbedarf an ALA bei 1200 mg pro Tag. Das heisst, schon 100 Gramm Grünkohl decken den Bedarf zu 10 Prozent – und das, ohne das kleinste bisschen Fett verzehrt zu haben.

Die ALA ist bekannt für ihre entzündungshemmende Wirkung sowie für ihren Schutzeffekt auf das Herz-Kreislauf-System und auf Nerven in Gehirn und Rückenmark.

 

Grünkohl: Ballaststoffe bringen nicht nur die Verdauung in Schwung

Selbst in Forscherkreisen gilt es inzwischen als unumstritten, dass sich die Ballaststoffe aus Kohlgemüse wie dem Grünkohl äusserst positiv auf die Verdauung auswirken und dass diese diverse Krankheiten wie z. B. Darmkrebs oder Diabetes vorbeugen können.

Da der Grünkohl nicht nur grosse Ballaststoffmengen enthält (fast so viele wie Haferflocken), sondern auch eine hohe Ballaststoffqualität aufweist, kann er schon allein über diese Stoffgruppe eine breitgefächerte medizinische Wirksamkeit erreichen.

Denn Ballaststoffe:

Grünkohl – Die Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

Grünkohl enthält viele Vitamine und Mineralstoffe. Nachfolgend der jeweilige Vitalstoffgehalt pro 100 Gramm. Wir haben nur jene Vitalstoffe aufgeführt, die auch wirklich in relevanten Mengen im Grünkohl vorkommen. Die Zahl in Klammern gibt an, zu wie viel Prozent der enthaltene Vitalstoff den täglichen Bedarf (RDA) decken kann:

  • 862 µg Vitamin A bzw. Retinol (108 Prozent der RDA), also so viel Betacarotin, dass der Körper daraus 862 µg Vitamin A herstellen kann: Vitamin A ist wichtig für die Augen, die Haut und die Schleimhäute sowie für Heilvorgänge aller Art.
  • 105 mg Vitamin C (105 Prozent der RDA): Grünkohl zählt zu den Vitamin-C-reichsten Lebensmitteln überhaupt. Das Vitamin stärkt unser Immunsystem und unterstützt körpereigene Entgiftungsprozesse.
  • 250 µg Vitamin K (357 Prozent der RDA): Vitamin K hat zwei grosse Aufgaben. Es hilft einerseits dabei, Calcium in die Knochen zu transportieren und gleichzeitig die Blutgefässe frei von Calcium zu halten. Daher senkt Vitamin K das Osteoporose-Risiko und wirkt der Gefässverkalkung entgegen. Andererseits ist das Vitamin für die Regulierung der Blutgerinnung zuständig, sorgt also dafür, dass bei Verletzungen das Blut gerinnt und man nicht verblutet.
  • 1000 µg Vitamin B5 = Pantothensäure (17 Prozent der RDA): Ein Mangel kann zu Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen und Magenschmerzen führen.
  • 47 µg Vitamin B9 = Folsäure/Folat (12 Prozent der RDA): Ist an der Teilung und Neubildung von Zellen beteiligt.
  • 200 mg Calcium (20 Prozent der RDA): Ist ein besonders wichtiger Mineralstoff für den Knochenstoffwechsel, aber auch für die Muskulatur und viele andere Körperprozesse.
  • 290 mg Kalium (25 Prozent der RDA): Ist für den Energiestoffwechsel und natürlich die Herzgesundheit von zentraler Bedeutung.
  • 30 mg Magnesium (14 Prozent der RDA): Eine Unterversorgung kann zu Zittern, Krämpfen, Verwirrtheit und Herzrhythmusstörungen führen. Magnesium wirkt ferner entzündungshemmend und ist an unzähligen Körperfunktionen beteiligt.
  • 2 mg Eisen (14 Prozent der RDA): Ist als Bestandteil des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) am Sauerstofftransport beteiligt. Eisenmangel ist weit verbreitet und führt zu Müdigkeit, Schlappheit, Konzentrationsstörungen und Blässe.

Der Grünkohl ist also eine herausragende Vitamin-A-, Vitamin-K-, Vitamin-C-, Calcium- und Eisenquelle.

 

Grünkohl – Eine Top-Calciumquelle

Mit seinem hohen Calciumgehalt steht der Grünkohl fast an der Spitze der calciumreichsten Gemüse und wird dort nur noch von der Brennnessel (und anderen Wildgemüsen) übertroffen. Er ist damit das calciumreichste Kulturgemüse in unseren Breiten.

Die Bioverfügbarkeit des Calciums gilt im Grünkohl ferner als sehr hoch, weil er zu den oxalsäurearmen Gemüsen mit weniger als 10 mg Oxalsäure pro 100 g gehört. Der Grünkohl ist daher eine ganz ausgezeichnete Calciumquelle. Weitere pflanzliche Top-Calciumquellen haben wir hier aufgeführt: Calciumbedarf vegan decken

 

Grünkohl – Die sekundären Pflanzenstoffe

Zu den wichtigsten sekundären Pflanzenstoffen zählen die antioxidativ wirksamen Flavonoide, die Carotinoide sowie die krebsfeindlichen Senfölglycoside – und sie alle sind im Grünkohl zu finden!

 

1. Flavonoide

Wissenschaftler beziffern die im Grünkohl enthaltenen Flavonoide mit mindestens 45. Darunter findet sich auch der ausgezeichnete Radikalfänger namens Quercetin, worüber wir hier schon für Sie berichtet haben: Resveratrol und Quercetin: Bald Begleiter von Chemotherapien.

Flavonoide wirken beispielsweise entzündungshemmend, antithrombotisch und blutdrucksenkend. Eine chinesische Studie an der Wuhan University aus dem Jahr 2017 hat bestätigt, dass Flavonoide das Sterblichkeitsrisiko, z. B. durch kardiovaskuläre Erkrankungen, senken.

 

2. Senfölglycoside

Ausserdem enthält der Grünkohl Senfölglycoside (auch Glucosinolate), die für den typischen Geschmack mitverantwortlich sind. Hierbei handelt es sich um schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen, die aus Aminosäuren gebildet werden.

Senfölglycoside werden beim Zerkauen oder Zerschneiden des Gemüses und auch während des Verdauungsprozesses zu antimikrobiellen und krebsfeindlichen Isothiocyanaten (sogenannten Senfölen) umgewandelt. Die Umwandlung geschieht mit Hilfe des Enzyms Myrosinase. Dieses jedoch ist hitzeempfindlich, so dass die Anti-Krebs-Wirkung von gekochtem Grünkohl nicht mehr so hoch ist. Details zu den Senfölglycosiden und ihrer krebsfeindlichen Wirkung siehe weiter unten "Grünkohl – Das Gemüse gegen Krebs".

 

3. Carotinoide

Auch Carotinoide wirken gegen Entzündungen und senken das Risiko für bestimmte Krebs- sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mit rund 5.200 Mikrogramm pro 100 Gramm steckt im Grünkohl sogar mehr Beta-Carotin als im Brokkoli (850 Mikrogramm) und im Rosenkohl (470 Mikrogramm). Wenn Sie gemeinsam mit dem Grünkohl eine kleine Portion Fett aufnehmen, z. B. Olivenöl, kann Ihr Organismus das Beta-Carotin leichter aufnehmen. Noch wichtiger für eine hohe Beta-Carotin-Aufnahme ist jedoch, dass der Grünkohl gut zerkleinert wird – beispielsweise so, wie es im grünen Smoothie der Fall ist.

Des Weiteren enthält Grünkohl die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin, die besonders gut für die Augen sind und daher altersbedingten Augenkrankheiten entgegenwirken. Weiterführende Infos finden Sie unter: Makuladegeneration – Ganzheitliche Massnahmen.

Der Grünkohl ist ferner ein wunderbares Beispiel dafür, dass in grünem Gemüse sogar mehr der gelben und orangefarbenen Carotinoiden verborgen sein können als in gelben und orangefarbenen Obst- und Gemüsearten wie z. B. in Karotten. Das ist deshalb so, weil die im grünen Gemüse enthaltenen Carotinoide vom sattgrünen Chlorophyll (Blattgrün) überlagert werden.

 

Grünkohl: Chlorophyll – Grundlage des Lebens

Der Grünkohl enthält sogar mehr Chlorophyll als beispielsweise die Brennnessel oder der Brokkoli. Indische Forscher vom Tropical Botanic Garden and Research Institute haben in ihrer Studie festgestellt, dass insbesondere das Chlorophyll a gegen Entzündungen wirkt. Sie gaben an, dass im Blattgrün ein grosses Potential steckt, um diesbezügliche Erkrankungen zu behandeln.

So konnte beispielsweise schon aufgezeigt werden, dass Chlorophyll in der Lage ist Demenz vorzubeugen, vor Diabetes zu schützen, den Muskelaufbau zu verbessern, Schwermetalle über den Darm auszuleiten und das Darmkrebsrisiko zu mindern. Detaillierte Infos dazu finden Sie hier: Chlorophyll schützt, nährt, vitalisiert und heilt.

 

 

Grünkohl – Das Gemüse gegen Krebs

Grünkohl liefert sowohl entzündungshemmende als auch antioxidative Stoffe. Die Kombination dieser beiden Substanzgruppen kann ganz hervorragend das Krebsrisiko senken.

Zu den stark krebsfreindlich wirkenden Antioxidantien im Grünkohl gehören insbesondere die Carotinoide Lutein und Beta-Carotin sowie die Flavonoide. Sie schützen den Körper vor oxidativem Stress. Bei regelmässigem Verzehr von Grünkohl sollen diese Antioxidantien klinischen Untersuchungen zufolge besonders effektiv gegen Brust-, Darm-, Blasen-, Prostata- und Eierstockkrebs wirken.

Unter den bisher untersuchten Flavonoiden mit dem grössten antioxidativen Potential haben sich das Phytoöstrogen Kaempferol und der Pflanzenfarbstoff Quercetin herauskristallisiert. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die übrigen rund 45 nachgewiesenen Flavonoide ebenfalls ihren Beitrag zur Krebsvorsorge leisten.

Grünkohl enthält 10-mal mehr krebsfreindliche Stoffe als Brokkoli

Grünkohl liefert mindestens fünf Arten von Senfölglycosiden. Dazu zählt auch der Stoff Glucobrassicin, der Giftstoffe wie z. B. Östrogenderivate im Körper neutralisiert und insbesondere das Brustkrebsrisiko reduzieren soll. Aufgrund ihrer entgiftenden Eigenschaft sollen Senföle neuesten Studien zufolge jedoch nicht nur präventiv wirken, sondern auch therapeutisch gegen Krebs eingesetzt werden können.

Eine Studie von Forschern an der University Oldenburg und der Jacobs University Bremen aus dem Jahr 2016 hat ergeben, dass Grünkohl Krebserkrankungen signifikant besser vorbeugen kann als andere Gemüsearten und andere Kohlvarietäten. Bislang galt der Brokkoli als bestes Gemüse zur Krebsprophylaxe. Die Wissenschaftler haben nun aber offenbart, dass manche Grünkohlsorten zehnmal mehr krebsvorbeugende Substanzen enthalten!

Die Analyse von 40 Grünkohlsorten aus den USA, Deutschland und Italien zeigte: Den höchsten Gehalt an Senfölglycosiden liefern die norddeutschen Grünkohlsorten Rote Palme, Frostara und Neuefehn.

 

Grünkohl statt Fleisch?

Die Fleischindustrie steht angesichts von CO2-Ausstoss und Ressourcenmangel in der Kritik als einer der zehn Hauptverursacher des Klimawandels. Umweltaktivisten wie Prof. Michael Pollan, dessen Buch The Omnivore’s Dilemma (Das Dilemma des Allesfressers) international für Aufsehen sorgte, mahnen deshalb zu einer pflanzlichen oder zumindest fleischreduzierten Ernährung, die ausserdem vielen ernährungsbedingten Erkrankungen entgegenwirken würde.

Durch eine nur geringe Abweichung von der westlichen Ernährungsweise könnten wir unser Risiko für Typ-2-Diabetes um 90 Prozent, für koronare Herzkrankheiten um 80 Prozent und für Darmkrebs um 70 Prozent verringern, so Pollan.

Nicht nur offizielle Ernährungsrichtlinien geben Obst und Gemüse den Vorzug über tierische Produkte. Gerade der Grünkohl kann mit seiner grossen Nährstoffdichte, seinem hochwertigen Protein und seiner Vielfältigkeit nicht nur sehr gut zu einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung beitragen, sondern gleichzeitig aufgrund seiner heilenden Stoffe wunderbar vor Krankheiten schützen bzw. bei deren Überwindung helfen – was man von Fleisch und anderen Tierprodukten nicht gerade sagen kann.

 

Grünkohl braucht keinen Frost!

Obwohl es ihn das ganze Jahr über in verschiedenen Sorten zu kaufen gibt, ist Grünkohl ein klassisches Wintergemüse und sollte – in der saisonalen und regionalen Vitalkostküche – möglichst nur dann gekauft werden, wenn er aus der Region stammt.

Natürlich kann man ihn auch einfrieren und somit das ganze Jahr den Grünkohl geniessen, wenn man mag. Meist wird geraten, den Grünkohl zuvor zu blanchieren, weil er dann besser schmecke. Das stimmt natürlich, doch sind es ja gerade die antioxidativ wirksamen Stoffe, die dafür sorgen, dass der Grünkohl etwas bitter schmeckt. Wird der Grünkohl nun stets so zubereitet, dass er kein bisschen herb oder bitter mehr schmeckt, dann ist er natürlich auch weniger gesund. Für grüne Smoothies und andere rohe Zubereitungsformen können Sie den Grünkohl daher auch roh einfrieren. Möchten Sie ihn für gekochte Speisen einfrieren, dann blanchieren Sie ihn 1 bis 2 Minuten.

Oft heisst es auch, Grünkohl schmecke nach dem ersten Frost besser. Das stimmt nur bedingt. Er schmeckt nur dann besser, wenn der erste Frost spät im Jahr eintrifft. Denn es geht weniger um die Kälte, die den Grünkohl wohlschmeckender macht, sondern um die lange Reifezeit.

Je länger der Grünkohl auf dem Feld bleiben darf, umso mehr Stärke kann in Zucker umgewandelt werden, was zu einem weniger herben Geschmack führt. Ob in dieser Zeit Frost kommt oder nicht, ist dier Stärkeumwandlung egal. Da diese jedoch nur bei Tageslicht abläuft (mit Hilfe der Photosynthese), nützt es nichts, den Grünkohl zur vermeintlichen Verbesserung des Geschmacks in die Tiefkühltruhe zu legen, um Frost zu imitieren – wie es häufig praktiziert wird.

Die Kälte hat dennoch einen Vorteil, ja sogar zwei. Erstens wird der Grünkohl zarter und zweitens – so diverse Studien – steigt der Flavonoid-Gehalt im Grünkohl, wenn die Temperaturen sinken.

 

Grünkohl einkaufen: Bitte nur bio

Da Grünkohl laut Greenpeace, der Verbraucherzentrale Niedersachsen und der Verbraucherzentrale Bremen häufig mit Pestizidrückständen belastet ist, sollten Sie unbedingt auf Bio-Ware setzen. Achten Sie beim Kauf ausserdem darauf, dass die gekrausten Grünkohlblätter satt-grün leuchten, knackig und frisch aussehen sowie keine gelb-braunen Ränder aufweisen. Grünkohl mit welken, trockenen Blattspitzen hat seine besten Zeiten schon hinter sich gelassen, was sich auch auf die heilkräftigen Inhaltsstoffe natürlich negativ auswirkt. Grünkohl sollte deshalb nicht länger als 4 bis 5 Tage im Kühlschrank gelagert werden.

Grünkohl vorzubereiten ist ein Kinderspiel. Sollten welke Blätter vorhanden sein, so entfernen Sie diese. Anschliessend waschen Sie die übrigen Grünkohlblätter mehrmals gründlich in kaltem Wasser. Auf diese Weise werden alle Reste von Sand und Erde entfernt. Lassen Sie den Grünkohl dann gut abtropfen, entfernen Sie die harten Stiele und schneiden Sie die Blätter mit einem grossen Messer z. B. in schmale Streifen.

 

Der Grünkohl als Allrounder in der Küche

In der Küche zeigt sich der Grünkohl äusserst vielseitig: Sie können die rohen Blätter mit Früchten zu einem vitalstoffreichen Smoothie mixen. Auch lässt sich daraus ein fein geschnittener Salat mit einem Dressing aus Olivenöl, Zitrone und italienischen Kräutern zubereiten.

In unserem Artikel über die drei gesündesten Wiesergemüse – wozu der Grünkohl natürlich gehört – finden Sie das Rezept für Grünkohl-Chips – und zwar sowohl in der Rohkostvariante wie auch aus dem Backofen: Grünkohl-Chips – Das Rezept

Als gegartes Gemüse schmeckt Grünkohl sowohl gedämpft, blanchiert, gekocht oder auch geschmort. So können Sie beispielsweise eine leckere Grünkohlsuppe zubereiten oder einen herzhaften Gemüseeintopf auf den Tisch zaubern.

In jedem Fall gilt: Je schonender der Grünkohl zubereitet wird, desto grösser ist der Nutzen seiner Inhaltsstoffe. Gewürzt wird beispielsweise mit Zwiebeln, Knoblauch, Sojasauce und Sesamöl. Beilagen passen fast alle zum Grünkohl – ob Kartoffeln, Reis, Polenta, Couscous oder Pasta. Mit dem Grünkohl bringen Sie in jedem Falle Farbe auf Ihren Teller und eine geballte Abwehrkraft in Ihren Körper!

Probieren Sie unsere leckeren – natürlich veganen – Grünkohl-Rezepte aus der ZDG-Küche:

 

Köstliche Rezepte mit dem Grünkohl

Wir wünschen Ihnen ein gutes Gelingen und einen ausgezeichneten Appetit!

 

Grünkohl als Pulver und in Kapselform

Für alle, die den Grünkohl täglich geniessen möchten, ohne ihn jedesmal in der Küche zubereiten zu müssen, gibt es ein vitalstoffschonend hergestelltes Grünkohlpulver. Es kann wunderbar für grüne Smoothies verwendet oder in Suppen, Dips und Dressings verarbeitet werden.

Darüber hinaus steht Ihnen ein Grünkohlextrakt zur Verfügung, der die Wirkstoffe des Grünkohls in noch konzentrierterer und damit höherer Dosis enthält. Er wird in Kapselform als Nahrungsergänzung eingenommen und kann in dieser Form auch Komponente ganzheitlicher Therapien gegen fast alle chronischen Erkrankungen sein.

Sollten Sie sich für weitere Kohlvarietäten und ihre Heilwirkungen interessieren, empfehlen wir Ihnen die folgenden Links:

Text: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/gruenkohl.html