Stiefmütterchen

Stiefmütterchen lindert Hautbeschwerden

Wilde Stiefmütterchen sind eine beliebte Gartenpflanze. Als Heilpflanze führt Viola tricoloris ein Stiefmütterchen-Dasein. Am ehesten kennen Mütter und Menschen mit Hauterkrankungen die heilsame Wirkung des Stiefmütterchens. Es wird gegen Milchschorf und Windeldermatitis eingesetzt und verschafft Linderung bei Hauterkrankungen wie Akne oder Neurodermitis. Allerdings nur bei leichten Ausprägungen.

Wegen seines hohen Gehaltes an Schleimstoffen hat Stiefmütterchen-Tee darüber hinaus eine lindernde Wirkung bei Erkrankungen der Atemwege, die mit Hustenreiz einhergehen. Das gilt vor allem bei Reizhusten. Eine stärker hustenreizstillende Alternative ist Eibisch.

 

Heilpflanze Wildes Stiefmütterchen (Viola tricoloris) in Kürze

  • lindert Symptome bei Hauterkrankungen, löst Milchschorf, lindert Entzündungen von Haut und Schleimhäuten, antibakteriell, zusammenziehend (adstringierend), mindert Hustenreiz
  • keine bekannten Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Anwendungseinschränkungen
  • auch für Babys, Kleinkinder und Kinder gut geeignet
  • Anwendungsgebiete: Milchschorf, Windeldermatitis, leichte Formen von Akne, Neurodermitis, übermäßige Talgabsonderung (Seborrhoe), Ekzeme (äußerlich und innerlich), Reizhusten und produktiver Husten (innerlich).

 

Wirkstoffe und Wirkweise

Für medizinische Zwecke werden alle oberirdischen Bestandteile des Wilden Stiefmütterchens verwendet. Blüten und die grünen Teile enthalten vor allem Schleimstoffe. Deren Anteil macht bis zu 10 Prozent aus. Schleimstoffe sind Mehrfachzucker, die Wasser aufnehmen und einen zähen Schleim bilden.

Die Schleimstoffe dürften dafür verantwortlich sein, dass Stiefmütterchen-Präparate Hustenreiz lindern. Innerlich angewendet legen sich Schleimstoffe wie ein Schutzschild an die Schleimhaut der Atemwege. Ausgeprägter ist dieser Effekt aber bei der Heilpflanze Eibisch.

Wichtigste Bestandteile mit Blick auf die Wirkung bei Hauterkrankungen sind Salicylsäure und verwandte Verbindungen sowie Gerbstoffe. Salicylsäure hat vor allem hautschälende Eigenschaften. Sie wird oft im Frühstadium von Hauterkrankungen oder bei Milchschorf eingesetzt, um Hautunreinheiten zu beseitigen und die Hautneubildung anzuregen. Außerdem hat Salicylsäure keimtötende und entzündungshemmende Eigenschaften, die die Symptome von Hauterkrankungen lindern können.

Die Gerbstoffe bewirken, dass sich Haut und Schleimhaut zusammenziehen und so weniger Angriffsfläche für Krankheitserreger bieten und leichter heilen.

Zuweilen ist die Heilpflanze Stiefmütterchen in harntreibenden Tees enthalten, da sie auch eine leicht entwässernde Wirkung hat.

 

Stiefmütterchen anwenden

Das Stiefmütterchen ist eine Heilpflanze, die bedenkenlos angewendet werden kann. Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Anwendungsverbote sind nicht bekannt. Vor allem deshalb ist sie zur Anwendung bei Kleinkindern und Kindern geeignet.

 

Tee-Kur bei Kleinkindern oder Kindern

Bei Hautkrankheiten lohnt sich nach Ansicht vieler Experten eine Kur mit Stiefmütterchen-Tee. Dabei bekommen die Kinder etwa 8 Wochen lang morgens und abends je eine Tasse Stiefmütterchen-Tee.

 

Rezept für Stiefmütterchen-Tee

2 TL getrocknetes Stiefmütterchen-Kraut (für Kinder reicht 1 TL) mit 250 ml siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und abgießen. Erwachsene trinken 8 bis 10 Wochen lang täglich je 3 bis 4 Tassen (Kinder siehe oben). Danach wird eine sechswöchige Pause empfohlen.

 

Stiefmütterchen äußerlich anwenden

Neben der Stiefmütterchen-Teekur können Sie die Heilpflanze auch äußerlich anwenden. Einfach den Tee auf ein Wattepad geben und Aknepartien, Hautschuppen oder auch Milchschorf betupfen, an der Luft trocknen lassen. Mit Ringelblumen oder Kamillenblüten in der Teemischung verstärken Sie den entzündungshemmenden Effekt.

Stiefmütterchen-Teeumschläge helfen bei übermäßiger Talgabsonderung, der sogenannten Seborrhoe. Dafür befeuchten Sie ein Stück Stoff aus Baumwolle oder Leinen, falten diesen und legen ihn etwa 10 bis 15 Minuten auf die talgreichen Hautpartien. Zunächst einmal, bei guter Verträglichkeit nach einer Woche zweimal täglich anwenden.

 

Stiefmütterchen aus dem Garten

Sie können Wilde Stiefmütterchen leicht selbst für die Verwendung als Heilpflanze aufbereiten. Zum Pflanzen eignen sich vorzugsweise Flächen, die nicht all zu starker Luftbelastung ausgesetzt sind. Auch auf chemischen Dünger sollten Sie verzichten. Am geeignetsten sind nährstoffreiche Sandböden.

Ernten Sie die Heilpflanze zur Blütezeit (Mai/Juni). Hängen Sie die ganze Pflanze ohne Wurzel an einem luftigen Platz im Schatten zum Trocknen auf. Je schneller die Pflanze trocknet, umso mehr bleibt von den Inhaltsstoffen erhalten.

 

Autor: Charly Kahle (Oktober 2014)

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