Die Brennnessel ist eine vielseitige Heilerin und kann gut zu einer ausgeglichenen Ernährung beitragen. Schon in der Antike empfahl Plinius junge Brennnesselpflanzen als Gemüse. Sie wurden auch damals schon bei Leiden wie Lungenentzündungen und Geschwüren eingesetzt. Im Mittelalter wurde die Brennnessel zur Linderung von Asthma benutzt und den Samen eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung nachgesagt. Als Aphrodisiakum werden sie noch heute genommen!
Die Brennnessel enthält 40 % Eiweiß, das ist mehr als in beliebten pflanzlichen Proteinquellen wie z.B. Soja. Deshalb kann sie besonders für Vegetarier und Veganer als wichtige Eiweißquelle dienen. Auch in der Tierheilkunde ist die Brennnessel beliebt, sie regt z.B. die Milchproduktion an und ist für viele Schmetterlingsarten eine wichtige Futterpflanze.
Aus den von März bis Juli erntbaren, jungen Blättern und Triebspitzen lässt sich sehr leckeres Gemüse kochen. Rezepte mit Brennnesseln findest du hier.
Hier ist auch ein Rezept für eine leichte Spitzwegerich-Brennnesselsuppe. Ein Rezept für eine Gründonnerstagssuppe mit Brennnesseln findest du hier.
Die Brennnessel kannst du auch aber ich in leckeren pflanzlichen oder veganen Brotaufaufstrichen verwenden.
Die stärkenden Samen können von Juli bis August geerntet werden. Getrocknet liefern sie auch eine wertvolle Eiweißquelle für den Winter. Ganz leicht lässt sich aus ihnen ein wertvolles Proteinpulver herstellen, welches nicht nur hochwertige Eiweiße enthält, sondern auch noch eine ganze Reihe Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.
Die Samen werden in Büscheln, am besten mit einer Schere, geerntet und gut aber sanft getrocknet. Das geschieht entweder ausgebreitet auf einem Sieb oder Geschirrtuch (an heißen Tagen im Schatten, damit die Vitamine nicht zerstört werden) oder in einem Dörrautomaten (immer unter 40 °C).
Anschließend werden die getrockneten Samen in einen Mixer gegeben, zu Pulver zermahlen und gesiebt, um die harten Stielreste auszusortieren.
Das Pulver verwahre ich in einem Schraubglas ohne Deckel. Ich decke das Glas mit einem Stück Stoff ab, welches ich mit einem Gummiring befestige. So kann eventuelle Restfeuchtigkeit enweichen und das Pulver schimmelt nicht.
Eine altbekannte Methode zur Behandlung von Rheuma und Gicht ist das Auspeitschen mit Brennnesselruten. Dies brennt zwar heftig, kann aber Erleichterung und auch Heilung verschaffen.
Aus dem frischen Kraut kann auch eine Tinktur hergestellt werden, welche als Einreibemittel bei Rheuma, Gicht, Kopfschuppen und als Haarwuchsmittel angewendet wird.
Für eine Blutreinigungskur ist frischer Brennnesselsaft besonders geeignet. Der Saft kann aus den Blättern und Triebspitzen in einer Saftpresse für Kräuter gepresst werden. Er wird anschließend mit Wasser oder Saft verdünnt eingenommen.
Um die Durchblutung zu fördern sowie bei Allergien der Haut kann eine Abkochung des Krautes in das Badewasser gegeben werden. Für ein Vollbad drei Hände voll Brennnesseln mit zwei Litern kochendem Wasser aufgießen und 15 Minuten ziehen lassen.
Zur inneren Anwendung kannst du einen Brennnesseltee aus den frischen oder getrockneten Blättern kochen. Einen Liter kochendes Wasser auf eine Handvoll Brennnesselblätter geben. Bei frischen Blättern eine Minute und bei getrockneten 10 Minuten ziehen lassen.
Aus der Brennnesselwurzel kann ein ausgezeichnetes Mittel gegen Prostatabeschwerden hergestellt werden. Hierfür wird aus der frischen, gesäuberten und klein geschnittenen Wurzel eine starke Tinktur hergestellt.
So gehst du vor:
Zur Anwendung dreimal täglich zwanzig Tropfen einnehmen.
Die Brennnessel ist eine wunderbare Düngepflanze. So stellst du mit Brennnesseln eine Jauche, einen natürlichen Superdünger für stark zehrende Pflanzen her.
Brennnesseln, die unter Obstbäumen stehen, verbessern die Ernte. Wenn sie im Weg ist, kann die Brennnessel leicht rausgerupft oder abgemäht und als sanfte Düngung um den Stamm gelegt werden.
Brennnesseltee hilft bei Mehltau, Pilzbefall und Läusen auf Pflanzen.
Wächst die Brennnessel in der Nachbarschaft von Heilkräutern, bilden diese mehr ätherische Öle.
Grüne Tomaten können zusammen mit frischen Brennnesseln in eine dunkle Kiste oder Papiertüte gelegt werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie so binnen 4-6 Wochen richtig gut nachreifen.
Die Brennnessel ist außerdem eine Zeigerpflanze für stickstoffhaltigen Boden.
Ganz leicht kannst du ein Haarwasser mit Brennnesseln selbst herstellen. Das Brennnesselhaarwasser pflegt die Kopfhaut und hilft bei Schuppen und fettigem Haar.
Du benötigst:
So wird’s gemacht:
Das Haarwasser ist etwa drei Wochen lang haltbar und kann nach jeder Haarwäsche in die Kopfhaut einmassiert werden.
Text:
http://www.kostbarenatur.net/anwendung-und-inhaltsstoffe/grosse-brennnessel/
https://bewusst-vegan-froh.de/die-brennessel-geheimnisvolle-pflanzen/