Leinsamen

 

Leinsamen: Kleine Nährstoffwunder

 

Das Öl des Leinsamens besteht zu mehr als 50 % aus Omega-3-Fettsäuren (Alpha-Linolensäure). Wie kein anderes pflanzliches Lebensmittel kann der Verzehr von Leinsamen, besser noch der von Leinöl, das Verhältnis von Omega-6-Fettsäuren zu Omega-3-Fettsäuren im Körper positiv beeinflussen.

 

Klein, glatt und braun und damit eigentlich wenig ansehnlich kommen Leinsamen in Brot und Müsli daher. Als Verdauungshilfe sind sie seit Jahrzehnten beliebt. Doch die unscheinbaren Samen haben auch an Nährstoffen viel zu bieten und werden immer besser erforscht.

Die Flachspflanze (Linum usitatissimum = der allergebräuchlichste Lein) ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und stammt vermutlich aus dem Vorderen Orient und dem Mittelmeerraum. Bereits seit über 5000 Jahren werden Produkte aus Lein für die menschliche Ernährung genutzt. Es gibt zwei auf die jeweilig Nutzung optimierte Züchtungen: Öl- und Faserlein. Aus den Samen des ölhaltigen Ölleins wird Leinöl gepresst. Im letzten Jahrhundert war das nährstoffreiche Leinöl in unseren Breiten eines der am häufigsten verwendeten Öle. Aufgrund seines hohen Gehaltes an mehrfach ungesättigten Fettsäuren erfährt Leinöl heute wieder eine stärkere Beachtung. Viel häufiger kommt Leinöl aber als schnell härtendes technisches Öl im Handwerk zum Einsatz. Dort schützt es Holz und Metall vor Alterung und dient in der Malerei als Grundstoff für Farben.

 

Leinsamen: Vom Alltagsstoff zur Ökomode

Aus dem sogenannten Faserlein wurde früher Leinengewebe hergestellt, das zu Bettwäsche, Geschirrtüchern und Tischdecken sowie Bekleidung vernäht wurde. Durch den Vormarsch der einfacher zu verarbeitenden Baumwolle und der Industrialisierung des Webhandwerks ist der Leinanbau immer mehr zurückgegangen. 1875 wurden in Deutschland noch 215.000 Hektar Öllein angebaut, 2010 waren es nur noch 7100 Hektar. Heute wird der größte Teil an Leinsamen aus anderen Ländern importiert. Bevor Baumwolle Leinen als Stoff für Kleidung und Wäsche verdrängte, waren ganze Landstriche in Schleswig-Holstein und Brandenburg mit den blauen Blüten bedeckt. Der arbeitsintensive Anbau, der immer noch überwiegend traditionell erfolgt, wurde in Deutschland beinahe ganz aufgegeben. Mittlerweile bemüht sich mit Hess-Natur ein Öko-Modeunternehmen gemeinsam mit engagierten Landwirten wieder um den heimischen Faserleinanbau.

 

Mit Leinsamen gegen Brustkrebs

Leinsamen enthalten viele wertvolle Inhaltsstoffe wie beispielsweise Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe oder Lignane. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass all diese pflanzlichen Stoffe das Brustkrebs-Risiko senken können.

 

Leinsamen bei Brustkrebs-Risikofaktoren

In den Vereinigten Staaten erkrankt eine von acht Frauen an invasivem Brustkrebs, von denen wiederum eine von drei Frauen an dieser Erkrankung sterben wird. Im Jahr 2011 gab es 2,6 Millionen Brustkrebspatienten, die sich mit der sowohl emotional niederschmetternden, als auch finanziell verheerenden Krankheit arrangieren mussten.

Im nationalen Massstab belaufen sich die jährlichen Gesundheitskosten für die Behandlung von Brustkrebs auf 14 Milliarden Dollar.

Die Standardmethoden wie Bestrahlung, Chemotherapie und Operation dürften heute jedem bekannt sein. Es gibt jedoch auch effektive, natürliche Herangehensweisen – sowohl zur Behandlung als auch zur Prävention – die sehr positive Auswirkungen auf die betroffenen Frauen haben können.

Eines dieser natürlichen Mittel ist der Leinsamen. Er gilt als die Pflanze mit dem höchsten Anteil an Omega-3-Fettsäuren und verfügt darüber hinaus über einen hohen Anteil an Lignanen und Ballaststoffen, die das Risiko einer Brustkrebserkrankung senken können.

Die Brustkrebsexpertin Christine Horner, MD, schrieb in ihrem Buch "Waking the Warrior Goddess" 1:

Wenn Sie nur ein einziges Lebensmittel als natürliche Medizin einnehmen dürften, wäre die beste Wahl, sich für den Leinsamen zu entscheiden.

Als eine signifikante Quelle für Omega-3-Fettsäuren reduzieren die Leinsamen das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, indem sie Entzündungsprozesse regulieren und die Teilungsbereitschaft der Krebszellen verringern.

 

Omega-3-Fettsäuren gegen Brustkrebs

Bei einer kürzlich durchgeführten Studie2, die am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle stattfand, wurde die Wirkung der Omega-3-Fettsäuren erneut nachgewiesen. Bei der Untersuchung befragten die Forscher insgesamt 35.000 postmenopausale Frauen, denen bis dahin keine Brustkrebs-Erkrankung diagnostiziert wurde. Sechs Jahre später erhielten dieselben Frauen einen zweiten Fragebogen. Bei der Auswertung beider Umfragen stellten die Wissenschaftler fest, dass die regelmässige Verwendung von Fischöl – einer anderen sehr reichhaltigen Nahrungsquelle für Omega-3-Fette – das Krebsrisiko um ganze 32% senken konnte.

Bei Frauen, die bereits an Brustkrebs erkrankt sind, so Dr. Horner, können zusätzliche Mengen Omega-3-Fettsäuren bei der Tumorschrumpfung, und somit bei der Eindämmung der Erkrankung, behilflich sein.

Ballaststoffe gegen Brustkrebs

Frische Leinsamen enthalten zudem grosse Mengen an Ballaststoffen, von denen schon lange angenommen wird, sie seien wichtig bei der Prävention von Brust- und Darmkrebs. Eine aktuelle Studie des World Cancer Institute belegt, dass je 10 Gramm konsumierter Ballaststoffe täglich das Brustkrebsrisiko um 5% absinkt.

Es wird angenommen, dass die Ballaststoffe den Östrogenspiegel senken, indem sie das Östrogen an sich binden bevor es Schaden anrichten kann.

 

Lignane gegen Brustkrebs

Die so genannten Lignane, die ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Prävention und der Heilung von Brustkrebserkrankungen spielen, sind natürliche, pflanzliche Bestandteile.

Sie befinden sich in Früchten, Gemüse und Getreide wie Weizen, Brokkoli, Knoblauch, Karotten und getrockneten Aprikosen. Aber im Leinsamen befinden sich ungefähr 100 Mal mehr Lignane als in jedem anderen Lebensmittel.

In einer kürzlich in Deutschland durchgeführten Studie wurden Blutproben von 1140 postmenopausalen Frauen untersucht, die an Brustkrebs erkrankt waren. Die Wissenschaftler überprüften die Enterolacton-Werte der Blutproben.

Bei diesem Stoff handelt es sich um einen bekannten Biomarker für Lignane. Die Studie ergab, dass Frauen mit den höchsten Enterolacton-Werten eine um 40% geringere Sterblichkeitsrate bei Brustkrebs aufwiesen. Frühere Forschungen derselben Wissenschaftler hatten bereits nachgewiesen, dass Lignane eine auffallend präventive Auswirkung auf Brustkrebserkrankungen haben.4

Dr. Horner unterstreicht ebenfalls den Stellenwert der Lignane in diesem Zusammenhang. Er erklärt, dass diese Pflanzenbestandteile einen Wandel der Bruststruktur vorantreiben, so dass das Gewebe resistenter gegen krebsauslösende Substanzen wird.

Zusätzlich würden Lignane die Geschwindigkeit des Tumorwachstums verringern, die Bildung von Metastasen verhindern helfen und die Östrogenproduktion von Fettzellen reduzieren.

Lesen Sie hier einen Erfahrungsbericht zum Thema Selbstheilung: Brustkrebs: Erfahrungsbericht einer Selbstheilung

Text: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/leinsamen-brustkrebs-ia.html